Jenseits medial beachteter Vorfälle begleiten Erfahrungen von Rassismus das Leben vieler Menschen in Deutschland – das von Schwarzen, People of Colour oder Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund. Der Alltagsrassismus äußert sich oft äußerst subtil, wird von denen, von denen er ausgeht, oft auch gar nicht als solcher wahrgenommen, ist vielleicht auch gar nicht „so gemeint“. Dennoch wirkt er. „Oh, Sie sprechen aber gut deutsch...“, „Und wo kommen Sie eigentlich her?“, „Wären doch alle Muslime so gut integriert wie Sie ...“, Äußerungen wie diese nehmen immer wieder eine Grenzziehung vor, signalisieren Menschen, dass sie eben doch nicht so richtig „dazugehören“.
Bei der Veranstaltung wollen wir uns gemeinsam auf einen Weg machen, verschiedene Äußerungsformen von Alltagsrassismus zu erkunden. Was ist das eigentlich? Wo tritt er auf? Welche Rolle spielen Medien und Politik? Was ist institutioneller Rassismus? Dabei soll auch Raum sein, eigene Erlebnisse und Erfahrungen von Alltagsrassismus zu schildern. Nicht zuletzt soll es aber auch darum gehen, was gegen diesen Alltagsrassismus getan werden kann, welche Konzepte bereits existieren, wo ihre Fallstricke und Grenzen liegen. Dabei soll auch der Begriff der „Integration“ diskutiert werden und der Frage nachgegangen werden, was denn ein Verständnis von Deutschland als Migrationsgesellschaft bedeuten und mit sich bringen kann.
Referentinnen :
Serçe Öznarçiçeği (Netzwerk für Demokratie und Courage) und
Carolin Hesidenz (Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus)