Am 6. Januar besuchte der Bonner Landrat der Autonomen Region Kurdistan Herr Nehad Salim Qoja die Kurdische Gemeinschaft Rhein/Sieg- Bonn e.V. in ihrem Hauptsitz in Siegburg, um sich einen Einblick in die Arbeiten der hier lebenden MSO`s zu verschaffen. Neben den eingeladenen Pressevertretern nahmen verschiedene Vertreterinnen von Institutionen und Organisationen an der Gesprächsrunde zum ersten Austausch teil. Der Runde wohnten neben dem Gastgeber der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinschaft Herr Musa Ataman, der Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde Deutschland e.V. Herr Cahit Basar, die Vorsitzende des Ezidischen Rates in Deutschland Frau Mezgin Youssef, Vorstandsmitglied der Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker Frau Maria Sido und die Mitglieder der Gemeinschaft bei.
In der Gesprächsrunde gab der Landrat eingehende Informationen über die politische Lage im Irak und in der Autonomen Region Kurdistan. Betont wurde vor allem insbesondere die prekäre Situation sowohl der Flüchtlinge, als auch der Binnenflüchtlinge, wovon alleine ca. 1 Millionen in Duhok (Westkurdistan) und weitere 1 Millionen in den restlichen Gebieten der Autonomen Region Kurdistan Zuflucht fanden. So sei es nun wichtiger denn je gerade jetzt die humanitäre Hilfe weiter zu fördern und die internationalen Hilfsorganisationen noch mehr zu aktivieren. Bedankt hat sich der Landrat auch insbesondere bei der Bevölkerung, die einen enormen Einsatz und ein offenen Herz gezeigt haben „[…] ohne das Volk hätten wir in so kurzer Zeit diese große Aufgabe nicht bewältigen können […]“, hieß es. So nahm die einheimische Bevölkerung, auch vor dem Hintergrund der Gesamtbevölkerungszahl von 5 Millionen und die zusätzlichen 2 Millionen Flüchtlinge, auch sehr viele Flüchtlinge bei sich zu Hause auf. Dies sei eine gigantische Leistung. Das kann auch Dr. Rupert bezeugen, der mit seiner Hilfsorganisation die Grünhelme e.V. vor Ort Hilfe leistet.
Erfreulich sei aber die politische Lage, die sich nun stabilisiert hätte. „[…] Es gibt keine aktuelle Gefahr des Eindringens der ISIS mehr innerhalb unserer Region […].“ Doch stehe der Internationalen Staatengemeinschaft immer noch eine große Aufgabe zu. „[…] Bekämpfen ist nicht nur unsere Aufgabe, sondern die Aufgabe der Internationalen Staatengemeinschaft […].“
Für die Zukunftsperspektive wünscht sich der Landrat die Öffnung der Gesellschaft nach außen und die Aufholung und Einholung des Fortschritts, der in den Jahren, wo Krieg herrschte, brach lag. „[…]Dies geht nur mit intensiver Förderung der internationalen Beziehungen und der Intensivierung von diversen Austauschprogrammen, die wir weiter forcieren möchten […]“. Auch eine mögliche zukünftige Städtepartnerschaft sind Zukunftswünsche des Landrates mit deren solche Öffnungsprozesse herbeigeführt werden können. Dieses wurde vom Gastgeber Musa Ataman bei Wort genommen „[...] Wir wünschen uns weiterhin einen stetigen Informationsaustausch […]“, so sollen Brücken zwischen Erbil und dem Rhein-Sieg-Kreis geschlagen werden.