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Freitag, 26 Januar 2018 11:11

Die Kurdische Gemeinschaft fordert die sofortige Beendigung des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs des türkischen Militärs auf die Kurden

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Siegburg - In der Kurdischen Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn e.V. versammelten sich gestern zahlreiche Deutsch-Kurden und Geflüchtete aus der umkämpften kurdischen Stadt Afrin in Nordsyrien. Erschüttert blicken diese Menschen auf die Entwicklungen in Nordsyrien, wo das türkische Militär am Wochenende einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Kurden gestartet hat.

Obwohl die Militärintervention der Türkei völkerrechtlich rechtswidrig ist, intervenieren weder die UNO noch die NATO. Dabei richtet das türkische Militär die Panzer und Waffen gegen Diejenigen, die erfolgreich den IS bekämpft und verdrängt haben. Denn es waren die Kurden Nordsyriens und aus der autonomen Region Kurdistans (Nordirak), die als Bodentruppen und verlässliche Partner Europas und der USA im Kampf gegen den IS agierten. Hierbei haben die Kurden verhindert, dass sich die IS-Barbaren territorial ausdehnen und die Gefahr abgewehrt, dass sie bis vor die Tore Europas gelangen. Umso fragwürdiger und skandalös ist, dass sich die internationale Staatengemeinschaften nicht geschlossen hinter die Kurden stellt. Wir erwarten von der UNO, NATO und EU die sofortige Beendigung der militärischen Offensive.

Wir appellieren zudem an das Auswärtige Amt fragwürdige Waffen- und Panzergeschäfte mit der türkischen Regierung zu beenden. Die Realität zeigt nämlich, dass die Türkei diese Waffen gegen die unschuldige Zivilbevölkerung der Kurden einsetzt.

Die in der Kurdischen Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn e.V. zusammen gekommenen Geflüchteten aus Afrin finden seit mehr als einer Woche keine Ruhe mehr. Sie haben berechtigte Sorgen um ihre Mütter, Väter, Geschwister, Frauen und Kinder, die in der umkämpften Stadt nun ausharren müssen. Eine Flucht ist nicht möglich, da sie zwischen den Fronten eingekesselt sind. Täglich telefonieren die Betroffenen mit ihren Familien und Angehörigen, diese berichten von Bomben und Schüssen, die sie nun regelmäßig hören. Die Befürchtung, dass ihren Familien etwas zu stoßen könnte, ist groß. Denn die türkische Militärintervention hat bereits 28 Zivilisten das Leben gekostet.

In Anlehnung an die Fluchtbewegung 2015/2016 möchten wir die Bundesregierung, EU sowie Weltstaatengemeinschaft auffordern diese Offensive sofort zu beenden, da sonst wieder eine humanitäre Katastrophe droht. Hunderttausende Geflüchtete werden sich wieder auf den gefährlichen Weg nach Europa machen um Zuflucht zu finden.

Die aktuellen Ereignisse zeigen außerdem wieder, dass ein souveräner unabhängiger Staat der Kurden unerlässlich ist. Daher muss auch hier ein Umdenken der Weltstaatengemeinschaft stattfinden. Andernfalls wird es im Nahen Osten langfristig keinen Frieden geben.

Frieden jetzt! Stoppt den Krieg!

 

 

Gelesen 2424 mal Letzte Änderung am Freitag, 26 Januar 2018 14:56
Jinda Ataman

Soziale Beratung für Flüchtlinge